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Kurioser Nebenjob: Sich den Bart kraulen lassen

Kurioser Nebenjob: Sich den Bart kraulen lassen

Vor-Weihnachtszeit 2017 in England. Es werden Bartträger gesucht, die sich den Bart kraulen lassen. Für umgerechnet 35€ die Stunde. Die Bartkraulstation wird in einer Shopping-Center aufgebaut. Wer Kraulen will, zahlt 6€ für 5 Minuten. Doch was soll das? Und was sind die Hintergründe?

Ein Bart regt zum Kraulen an. Das wissen vor allem Bartträger. Nicht nur, weil sie sich selbst gerne durch den Bart streichen, sondern weil auch Menschen in ihrer Umgebung gerne mal „zulangen“. Mit ein bisschen Glück für den Bartträger fragen die vorher nach. Wenn sie sich dann auch noch als gute Bartkrauler herausstellen, ist es ein Gewinn für beide Seiten.

Bartkraulen entspannt

Menschliche Berührung – sofern sie in beiderseitigem Einvernehmen stattfindet – sorgt bei den Beteiligten für die Ausschüttung von Oxytocin, einem Hormon, das gerne als „Kuschelhormon“ bezeichnet wird. Oxytocin macht glücklich und zufrieden, senkt Stress und Angst und stärkt menschliche Bindungen.

Gutes Bartkraulen sorgt beim Bartträger außerdem für eine Stimulation der Haarwurzeln und der Gesichtshaut. Das regt die Durchblutung an. Auch wenn das in den klassischen Lehrbüchern meist unterschlagen wird: bei vielen Menschen gehört das Gesicht zu den erogenen Zonen. Masel tov!

Der Bartkrauler bekommt ein unvergleichliches Gefühl unter die Finger. Egal, ob es der eigene Bart oder ein fremder ist. Barthaar ist mit keiner anderen Körperbehaarung vergleichbar. Es ist fester und widerstandsfähiger. Dadurch bewegt es sich unerwartet unter und zwischen den Fingern.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Streicheln von Hunden und Katzen das Stresslevel senkt. Für den Bart gilt das Gleiche. Die Hände des modernen Menschen sind zu viel mit glatten, kalten Oberflächen beschäftigt. Auf Smartphone, Autolenker und Tastatur verkümmert unser Tastsinn und mit ihm das Hochgefühl, das er vermitteln kann. Umso wichtiger ist es, sich ab und zu mal zurückzubesinnen und im Kraulen eines Bartes zu verlieren.

Bartkraulen lassen als Job

Weil der Krauler beim Kraulen sein Stresslevel senken kann, gab es 2017 besagte Aktion in einer Shopping-Ceneter in Leicester. Die gestressten Weihnachts-Shopper sollten sich entspannen können. Offiziell wurde die Besetzung mit Bartträgern anstelle von Tieren damit begründet, dass die weniger bissig sind. Tiere würden ein Restrisiko bergen, das man nicht eingehen möchte. Natürlich ging es letztlich niemandem einfach nur um das Wohlergehen der Shopper. Es war eine geschickt eingefädelte Werbeaktion, die von einem Hersteller von Bartpflege-Produkten initiiert wurde. Trotzdem soll der Andrang groß gewesen sein.

Nebeneffekt: Bartkraulen kann den Bartwuchs beschleunigen

Das liegt an der Stimulation der Haarwurzeln und der Durchblutungsförderung. Aber Vorsicht! Wer es hier übertreibt, schadet dem Bart! Wildes Wuscheln und Ziehen irritiert die Haarwurzeln. Und sind die verschnupft, lassen sie das Haar los und stellen im schlimmsten Fall eine Neuproduktion vorläufig ein. Aber das wirst du selbst merken – Berührungen, die schädlich sind, fühlen sich auch nicht sonderlich gut an.

Wie viele Fliegen passen unter eine Klappe?

Bartkraulen zur Beschleunigung des Bartwuchses und das auch noch bezahlt? Nein, leider nicht. Wer sich den Bart kraulen lassen will, um seinen Bartwuchs zu beschleunigen, der muss auf private Krauler zurückgreifen: Bezahlt wird der Job bislang nämlich erst ab einer gewissen Bartlänge. Damit du die schneller erreichst, haben wir ein paar Tipps zusammengetragen, was du bei ungleichmäßigem oder lichtem Bartwuchs tun kannst.

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