Haartransplantationen sind schon fast ein alter Hut. Wenn es um die Hut-Region geht. Modetrends haben das Problem mit dem lichten Haar vom Kopf ins Gesicht geschoben: eine Glatze ist heute angesagter denn je – bartlos will nur kaum noch ein Mann herumlaufen. Und so hat sich die Barthaartransplantation zur Haartransplantation 2.0 gemausert.

Wie läuft eine Barthaartransplantation ab?

Die Barthaartransplantation wird wie eine normale Haartransplantation unter einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Die Dauer des Eingriffs hängt von der Größe der zu behandelnden Fläche und der verwendeten Methode ab. Sie liegt etwa zwischen 4 und 8 Stunden.

Bei der FUT Technik (Follicular Unite Transplantaion) wird ein behaarter Hautstreifen vom Hinterkopf entnommen. Dieser Streifen wird in etwa 2.500 bis 3.000 mikroskopisch kleine Transplantate, die sogenannten Grafts, zerteilt. Grafts enthalten ein bis drei Haarwurzeln. Durch die Entnahme des Hautstreifens entsteht eine Narbe am Hinterkopf, die im Idealfall nur hauchfein ist und vom übrigen Haar verdeckt wird.

Barthaartransplantationen werden inzwischen überwiegend mit der FUE (Follicular Unite Extraction) vorgenommen. Bei dieser Methode werden einzelne Haarwurzeleinheiten mit einer hauchfeinen Hohlnadel am Hinterkopf ausgestochen. Ein erfahrener Chirurg kann auf diese Art bis zu 5.000 Grafts in einer OP verpflanzen.

Unterschied zur Kopfhaartransplantation und sind die Haare nicht zu dünn für den Bart?

Die Barthaartransplantation ist etwas aufwändiger, als die Kopfhaartransplantation. Barthaar ist kräftiger und wächst außerdem einzeln, während es am Kopf in Gruppen von bis zu vier Haaren wächst. Nach der Entnahme müssen die Haarwurzeln daher vereinzelt und auf ihre Kräftigkeit geprüft werden. Den letzten Kick in Punkto Haarstärke gibt dann die Bartregion selbst: die implantierten Haarwurzeln passen sich der Bartregion an, sodass kein Unterschied zum echten Barthaar zu erkennen ist.

Heilungsverlauf nach einer Barttransplantation

Wird per FUT transplantiert, ist am Hinterkopf durch die Entnahme des Hautstreifens eine recht große Wunde, die vernäht werden muss. Schlafen auf dem Hinterkopf ist daher erst einmal eine schmerzhafte Angelegenheit. Auch der Implantationsbereich ist einige Tage empfindlich und geschwollen. Immerhin gibt es hier bis zu 5.000 Mikroverletzungen, die erst einmal heilen müssen. Am Anfang ist bei jeder Form der Berührung Vorsicht geboten, da die Haarwurzeln noch nicht angewachsen sind. Man will sich schließlich beim Wechseln der Kleidung nicht auch den frisch implantierten Bart ausziehen. Die erste Nacht heißt es daher: schlaf mal im Sitzen. Zum Glück schließen sich die hauchfeinen Löcher, die zum Einsetzen der Haare benötigt werden, etwa nach 24 bis 36 Stunden, sodass dann das schlimmste schon überstanden ist.

Die implantierten Haare fallen in der Regel kurz nach dem Eingriff zunächst aus, bis die Haarwurzeln vollständig eingewachsen sind und vom umliegenden Gewebe mit Nährstoffen versorgt werden. Nach spätestens 3 bis 6 Monaten beginnen die Haare zu wachsen und nach etwa einem Jahr sieht man das vollständige Ergebnis.

Barttransplantation in Deutschland oder im Ausland?

Wie bei vielen Schönheitsoperationen schneidet auch bei der ästhetischen Haarmedizin das Ausland im Preisvergleich besser ab. Selbst wenn man die Kosten für Flug und Hotel mit dazu rechnet. Die Pilgerstätte im Bereich der Kopf- und Barthaartransplantation ist die Türkei. In Istanbul haben sich viele Chirurgen auf die FUE und auf deutsche Patienten spezialisiert und verfügen durch den seit Jahren boomenden Medizin-Tourismus vermutlich über die größten Erfahrungen auf dem Gebiet. Insbesondere bei den großen Kliniken und Praxen sind die klinischen Standards in der Türkei die gleichen, wie in Deutschland.

Wer sich lieber in Wohnortnähe behandeln lassen möchte, findet aber natürlich auch in Deutschland zahlreiche Kliniken und Praxen, die über eine lange Erfahrung bei der Transplantation von Barthaar verfügen.

Kosten einer Barttransplantation

Was die Barthaartransplantation kostet, ist sehr individuell. Kleinere Löcher im Bart zu füllen oder den Bart zu verdichten ist natürlich günstiger, als wenn die gesamte Wangenpartie mit Barthaar gefüllt werden muss. Grob kann man von Kosten zwischen 2.000€ bis 7.000€ ausgehen.

Für wen ist eine Barthaartransplantation geeignet?

Ob der Bart nicht dicht genug ist, vereinzelt Löcher oder Lücken in ihm klaffen oder der gar kein Barthaar wachsen will: Barttransplantationen versprechen jedem das perfekte Ergebnis. Wie bei jeder Schönheitsoperation sollte man sich nur genau überlegen, ob der Eingriff wirklich nötig ist. Oder ob man eventuell mit weniger invasiven Tricks oder einer Bartform, die das Problem kaschiert, ebenso gut zurechtkommt.