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Mit dem Bart durch die Zombie-Apokalypse

Mit dem Bart durch die Zombie-Apokalypse

Immer mehr apokalyptische Zukunftsvisionen erobern die Fernseher. Da wird gemetzelt und gemordet, Leichenteile von Freund bis Zombie fliegen durchs Bild. Nicht selten machen sich die Protagonisten unsichtbar für die Zombies, indem sie sich selbst mit Zombie-Smoothie einschmieren.

Das macht nachdenklich…

Wie praktisch ist eigentlich ein Bart, wenn die Zombies kommen?

Über die unbestreitbar praktischen Dinge brauchen wir vermutlich nicht weiter reden Immerhin ist man als Überlebender viel in freier Wildbahn. Da schützt der Bart sowohl bei Frost, als auch vor zu viel Sonne. Kleinere Kratzer beim Krabbeln durch Gestrüpp oder Zivilisations-Trümmer hält er auch ab. Vermutlich ist ein imposanter Vollbart sogar in der Lage, einen Zombie-Biss abzuwehren. Außerdem flößt er bei Auseinandersetzungen mit anderen Menschen Respekt ein. Im Supermarkt zum Beispiel. Wenn es um die letzten Dosen-Ravioli geht. Und natürlich verleiht er einen markant-undurchschaubaren Look, der dich in der Hierarchie der eigenen Gruppe gleich mal an die Spitze stolpern lässt. Nicht umsonst haben die großen Führer in den meisten Zombie-Stories früher oder später alle einen Bart.

Aber, Kinder – wir haben ja Apokalypse! Per definitionem bedeutet das: kein fließendes Wasser in den Häusern. Höchstens von den Wänden. Kein Strom, kein Komfort und auch kein Barbier. Schockschwerenot. Also auch keine heiße Dusche und keine Badewanne. Und wenn eine Badewanne auftaucht, dann liegt da sowieso immer irgendein Weichei drin, das sich im Angesicht der Zombies das Hirn weggeblasen hat. Immer.

Die Gerüche…

Wer einmal Leiche gerochen hat, dankt Gott dafür, dass das Geruchs-Fernsehen noch nicht erfunden wurde. 3D und Dolby Surround? Gern! Immer her damit. Aber lasst bloß den Gestank aus meinem Wohnzimmer. An manchen Erfahrungen muss ich nicht teilhaben! Und wenn ich mir im Hinblick darauf noch mal überlege, wie praktisch ein Bart ist, finde ich die Zombie-Verfilmungen irgendwie unglaublich unrealistisch.

Da läuft er wieder, der bärtige Held. Geschlafen hat er im Abwasserkanal, gegessen hat er ein Eichhörnchen. Roh. Ohne Besteck und Serviette. Und dann ist er von einer Horde Zombies aufgemischt worden, die er teilweise mit einer Machete auf kurze Distanz niedergemäht hat, eh er durch dichtes Gestrüpp entkommen konnte. Und der Bart? Sitzt perfekt. Alter, so seh ich nicht mal aus, wenn ich morgens meinen Kopf aus den Luxusdaunen hebe!

Es hat ein bisschen was von dieser Haarspray-Werbung: „Apokalypse, 14 Uhr – der Bart sitzt perfekt. Der Zombie klafft.“

Wie machen die das? Wie hält man seinen Bart in Form und vor allem frei von Leichenteilen, Blut, Gedärm und Gestank? Gibt es irgendein zombietaugliches Bartwachs, das man mir verschwiegen hat? Ein Bartwachs, das sich an die gewünschte Form erinnert und den Bart nach jeder Attacke wieder in diese Form zurückschnellen lässt? Das den Bart so vor Ekelansammlungen schützt, dass hübsche Frauen einen auch dann noch umarmen, wenn man sich eine Krawatte aus Zombie-Gedärm über den Kopf gezogen hat? Und das zwei Mal? Das erste Mal beim Anziehen der Krawatte und das zweite Mal beim Ausziehen? Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie selten die sich im Schwall übergeben!

Doch lieber rasiert zum Weltuntergang erscheinen?

Sind die Blank-Gesichter also besser auf die Zombie-Apokalypse vorbereitet? Einfach, weil es leichter ist, Leichenansammlungen aus dem Gesicht zu waschen? Verdammt, wie schwer ist es eigentlich, Leiche aus einem Bart zu entfernen? Hat da jemand Erfahrung? Irgendwer? Und wenn ja, wirst du dich rasieren, eh du das Haus auf der Flucht vor den Zombies verlässt?

Bis mir jemand glaubhaft versichern kann, dass ein Bart für die Apokalypse gänzlich ungeeignet ist, setze ich auf die richtige Vorbereitung. Japp, ich gehe gut vorbereitet in die Apokalypse! Verdammt gut vorbereitet!

Meine Vorsorge für die Zombie-Apokalypse

Meine Fluchttasche ist noch nicht ganz fertig gepackt. Aber ich gedenke auf jeden Fall, die nötigen Pflegeprodukte zur Axt zu packen. Für Hunde gibt es Trockenshampoos. Sollte auch beim Menschen anwendbar sein. Dann kann mir egal sein, wie viele Apokalypsen-Deserteure in ihren Badewannen verrotten. Als Finish gibt es ein Öl, das nach Lavendel duftet. Erstens übertüncht Lavendel fast alles. Zweitens gehören seit dem Film „Life after Beth“ Lavendel und Zombie in meiner Vorstellung untrennbar zusammen. Lavendel!

Oh ja, ich werde zu den gut gestylten Universalhelden gehören, an deren makelloser, geölter Körperoberfläche jedes Leichenteil, ob Freund, Feind oder Zombie, einfach abglitscht. Ich werde aus der Kanalisation steigen, mir mit einem Zahnstocher die Reste des Eichhörnchens aus dem Gebiss pulen und mit einem Rasiermesser eine Horde Zombies niedermähen und das Dornengestrüpp beseitigen.

Ich sollte auf jeden Fall auch einen Schleifstein einpacken.

Und Klopapier! Auf jeden Fall werde ich Klopapier einpacken. Da denkt keiner drüber nach! Klopapier wird auf jeden Fall eine postapokalyptische Währung. Ja, lach du nur! Aber wenn du das erste Mal ohne Klopapier in den Wald scheißen musst, dann komm bloß nicht heulend bei mir angekrochen!

Und sollte ich drauf gehen, dann werdet ihr mich auf jeden Fall erkennen. Ich bin der Zombie, dem die Horde folgt und an dem jedes Haar in Position ist! Wie mit dem Geodreieck gezogen! Oh ja, verdammt! Ich werde gut aussehen und nach Lavendel duften, wenn ich dir die Kehle aufreiße!

 

 

Photo by ayoubZineLaarab on Pixabay

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